Best-Practice-Beispiel

St. Marien-Hospital | Lüdinghausen

Pflegedirektor Johannes Beermann und Pflege-Guide Sabine Hülsbusch. Foto St. Marien-Hospital
Pflegedirektor Johannes Beermann und Pflege-Guide Sabine Hülsbusch. Foto St. Marien-Hospital

Unser Engagement

Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist uns wichtig, weil... auf der einen Seite so die Versorgung und Begleitung des Pflegebedürftigen durch den beruflich tätigen Angehörigen gesichert werden kann. Auf der anderen Seite kann sich der beruflich Tätige voll auf seine Arbeit konzentrieren, wenn er den Pflegebedürftigen gut versorgt weiß.


Wir unterstützen pflegende Beschäftigte... vor allen Dingen mit der Ermöglichung einer flexiblen, auf seine Bedürfnisse angepassten Arbeitszeit. Ebenso mit der Garantie, gesetzliche Ansprüche auch zu bekommen (z.B. Freistellungen). Der Pflegelotse steht den Mitarbeitenden beratend zur Seite.

 

Der konkrete Auslöser, dass wir uns intensiver mit dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege auseinandergesetzt und die Charta unterzeichnet haben..., war die Erkenntnis, dass das Thema durch die demographische Entwicklung in Deutschland auch uns als Unternehmen direkt betrifft.

 


Unsere Maßnahmen

Wir nutzen externe Unterstützungsmöglichkeiten..., weil eine gute Vernetzung für die Mitarbeitenden passgenaue Wege aufzeigen kann.


Dank der Weiterbildungsangebote (wie etwa der Pflege-Guide-Schulung) haben unsere Führungskräfte oder Ansprechpersonen zum Thema gelernt..., betroffene Mitarbeitende direkter anzusprechen. Die Mitarbeitendenvertretung ist auf das Thema positiv aufmerksam geworden.

 

Das in den Fortbildungen erworbene Wissen wird in unserem Unternehmen eingesetzt..., um möglichst schnelle Lösungen zu finden.

 

Folgende Netzwerke und/oder Austauschmöglichkeiten für pflegende Beschäftigte gibt es innerhalb unseres Unternehmens: Neben dem Pflege- Guide stehen uns als Gesundheitsunternehmen noch sieben Sozialarbeiterinnen und zwei Psychologinnen zur Verfügung.

 

Als besonders wirksam haben sich folgende Maßnahmen erwiesen: Arbeitszeitflexibilisierung oder zeitweise Stundenreduzierung.

Erfahrungen und Herausforderungen

Durch die Unterstützung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege haben wir folgende positiven Effekte für die Beschäftigten und das Unternehmen erreicht: Das Thema wird aus der Tabuzone geholt.

 

Bei der Umsetzung sind wir auf diese Herausforderungen gestoßen und haben sie auf folgende Art gemeistert: Flexible Arbeitszeiten für die pflegenden Mitarbeitenden dürfen unseren Kernauftrag (Medizin und Pflege für unsere Krankenhauspatienten) nicht beeinträchtigen. Flexible Arbeitszeiten sind nur durch eine kluge Dienstpangestaltung und eine gute Kommunikation in den Teams zu realisieren.


Dieses konkrete Beispiel aus der Praxis zeigt, wie die Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege helfen: Freistellung einer Mitarbeiterin vom Nachtdienst, um den psychisch kranken Ehemann nachts nicht alleine lassen zu müssen.

 

Wir haben es geschafft, dass unsere Mitarbeitenden offen über das Thema Pflege und die Unterstützungsangebote sprechen, indem... wir es in den hausinternen News und Social-Media-Kanälen kommunizieren.

 

Wir fangen unvorhersehbare, kurzfristige Fehlzeiten von pflegenden Mitarbeitenden auf, indem... wir auf einen „Flex- Pool“ (Pool von abrufbaren Mitarbeitern für mehrere Krankenhäuser) zurückgreifen.

Learnings für andere und Zukunftsperspektiven

Wir planen folgende weiteren Angebote/Maßnahmen in diesem Bereich: Wir wollen unser Engagement zunächst stabilisieren und weiter etablieren.


Unser Tipp für andere Unternehmen, die sich mit dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege beschäftigen möchten: Nehmen Sie den Betriebsrat oder die MAV mit ins Boot.


Durch unsere Teilnahme am Netzwerk „Beruf und Pflege NRW“ haben wir... professionellen Background erhalten.
 

Unsere drei wichtigsten Learnings aus unserem Engagement für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege sind:

  • Kein Unternehmen kann diesem Thema angesichts der Demographie aus dem Wege gehen. Also besser gestalten als „eingeholt werden“.
  • Wenn ein Unternehmen keine offensiven Angebote macht, holen sich die Mitarbeitenden die nötige Zeit durch Krankmeldungen.
  • Durch Angebote in dieser Richtung können Mitarbeiter gehalten oder sogar gewonnen werden.